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Notizen & Neues 2014

Mindestens 15 Stolpersteine fehlen noch

Veröffentlicht von Administrator (admin) am 26 Mar 2014
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Bei 15 Verfolgten des Nazi-Regimes sind die Lebensdaten so weit durch Urkunden, Erinnerungen von Zeitzeugen und das Wissen überlebender Familienangehöriger gesichert, dass Stolpersteine verlegt werden können. Es sind

- der jüdische Metzger Hermann Moses, Marienstraße 12. Er flüchtete 1939 in die Niederlande, wurde dort interniert und 1943 in Auschwitz ermordet.

 

- die alleinstehende frühere Hausgehilfin der Familie Levy, Sara Sophie Friedlaender, Marienstraße 12. Sie wurde als 78-Jährige ins Ghetto Izbica deportiert.

 

- Josef Mohren, Patternhof 12, der von Nachbarn denunziert wurde, weil er „Feindsender“ gehört haben soll. Er kam in das KZ Sachsenhausen und wurde 1945 ermordet.

 

- Moritz Levy aus Weisweiler, Hauptstraße 8. Der frühere Einzelhändler wurde zu Zwangsarbeit im Straßenbau und in der Stolberger Industrie herangezogen und 1942 mit unbekanntem Ziel deportiert.

 

- David Leyens aus Weisweiler, Hauptstraße 46. Der Witwer, Jahrgang 1863, wurde bei den Novemberpogromen 1938 gedemütigt und später deportiert.

 

- Elsa Leyens, Weisweiler, Hauptstraße 46, einzige Tochter von David Leyens, wahrscheinlich gemeinsam mit ihrem Vater deportiert.

 

- Simon Meyer, Bachstraße 8, geboren 1923, als Zwangsarbeiter im Straßenbau und in Fabriken eingesetzt, am 22.3.1942 gemeinsam mit seiner Mutter nach Izbica deportiert.

 

- Frieda Meyer, Bachstraße 8, Witwe des 1938 gestorbenen Spielwarenhändlers Andreas Meyer, ins Ghetto Izbica deportiert am 22.3.1942.

 

- Sofie Wolf, Bachstraße 8, die unverheiratete Schwester vom Frieda Meyer, deportiert am 15.6.1942 ins Vernichtungslager Sobibor.

 

- Zilly Wolf, Bachstraße 8, die Mutter von Frieda Meyer, Jahrgang 1854. Sie wurde gemeinsam mit ihrer Tochter Sofie 1942 in Sobibor ermordet.

 

- Wilhelmine Hertz, Uferstraße 29, flüchtete 1938 zusammen mit ihren Verwandten Elise und Selig Lucas in die Niederlande, sie wurde 1943 in Sobibor umgebracht.

 

- Regina Kaufmann, Odilienstraße 40, wurde 1941 in ein jüdisches Heil- und Pflegeheim gebracht und von dort aus gemeinsam mit vielen anderen Patienten am 22.3.1942 nach Izbica deportiert.

 

- Hedwig Stiel, Grabenstraße 6, wurde gegen den Willen einer Familie aus Schevenhütte, die sie als schwer Behinderte betreut hatte, in die jüdische Pflegeanstalt Bendorf-Sayn gebracht, wo sie am 2. Januar 1942 starb.

 

- Peter Lenz, Bergmann aus Hehlrath, zuletzt wohnhaft Bergrather Straße 29, wurde am 9. Oktober 1944 im KZ Sachsenhausen ermordet.

 

- Petronella Schiffeler, Burgstraße 51, 1904 geboren, wurde wegen epileptischer Anfälle in verschiedenen Kliniken behandelt. Sie musste schließlich in einem Wehrmachtsbetrieb arbeiten. Ende 1944 ließ man sie in einer Anstalt in Kaufbeuren verhungern.

 

Bei weiteren 16 Opfern ist eine Verlegung von Stolpersteinen angestrebt oder denkbar, aber aus unterschiedlichen Gründen noch nicht gesichert. So ist zum Beispiel bei der Familie Przyrowski nicht ganz sicher, ob sie vor ihrer wahrscheinlichen Abschiebung nach Polen zuletzt in Eschweiler gelebt hat. Bei dem Weisweiler Nazi-Gegner Michael Müller sind Herkunft und Alter unbekannt. Für die Witwe Adele Randerath und ihre Tochter, die Fotografin Hedwig Randerath, die 1939 gezwungen wurden, ihre Wohnung Drieschstraße 12 aufzugeben, wurden bereits in Köln Stolpersteine verlegt. Bei drei Personen, die als Katholiken verfolgt wurden (Johann Hubert Klinkenberg, Kaplan Theodor Kniebeler und Pfarrer Friedrich Dinstühler), sind die jeweils letzten frei gewählten Wohnanschriften nicht in Eschweiler. Und der Kaufmann Albert Breuer hat zwar eine mehrjährige KZ-Haft überlebt und wurde von amerikanischen Truppen aus Dachau befreit, starb aber 1950 möglicherweise an Spätfolgen der Lagerhaft. Das Bild zeigt ihn als KZ-Häftling (Foto: Archiv KZ Natzweiler).

 

Bei vier jüdischen Bürgern aus Eschweiler fehlen immer noch alle Spuren ihres Schicksals. Es ist nicht sicher, ob sie dem Nazi-Terror zum Opfer fielen oder entkommen konnten. Es sind:

 

- Leah Moses geb. Rath, die Ehefrau des Metzgers Hermann Moses, Marienstraße 12. Sie war 59 Jahre alt, als sie 1939 mit ihrem Mann in die Niederlande floh. Über ihr weiteres Schicksal sind aber, anders als bei Hermann Moses, keinerlei Daten aufgetaucht.

 

- Regina Höflich geb. Elkan, Uferstraße 30. Die Ehefrau von Salomon Höflich, für den bereits ein Stolperstein verlegt wurde, zog Mitte 1939 nach Setterich um. Es gibt bislang keine weiteren Spuren.

 

- Karola Höflich, Uferstraße 30. Die Tochter von Regina und Salomon Höflich meldete sich am 31. Dezember 1938 nach Amsterdam ab. Es gibt keine weitere Nachricht, möglicherweise ist sie entkommen.

 

- Robert Przyrowski, Judenstraße 6. Von dem 1928 in Eschweiler geborenen jüngsten Kind der jüdischen Familie Przyrowski gibt es keine Bestätigung über seinen Tod. Alle anderen Mitglieder der Familie wurden in Auschwitz ermordet.

 

Zuletzt geändert am: 26 Mar 2014 um 13:17:58

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