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Notizen & Neues 2015

Viele Angehörige von NS-Opfern bei der Stolperstein-Verlegung 2015

Veröffentlicht von Administrator (admin) am 12 Jun 2015
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Außergewöhnlich viele Angehörige von Opfern der nationalsozialistischen Verfolgung waren diesmal dabei, als Gunter Demnig die kleinen Denkmäler in das Pflaster der Bürgersteige einsetzte – so dass, wer die Inschrift lesen will, sich bücken muss und somit vor den Menschen verneigt, an die auf diese Weise erinnert wird. Aus Marienheide im bergischen Land waren Verwandte des 1945 in Buchenwald ermordeten katholischen Pfarrers Friedrich Dinstühler angereist. Die in Eschweiler lebende Enkelin des NS-Gegners Peter Lenz legte am Stolperstein für ihren Großvater weiße Rosen nieder. Auch bei der Verlegung des Stolpersteins für den Gewerkschafter Kurt Dietz waren Nachkommen des NS-Opfers zugegen. Besonders zahlreich war die Verwandtschaft von Josef Mohren vertreten. Seine inzwischen 94-jährige Tochter Elisabeth Küpper nahm gemeinsam mit vielen Angehörigen, darunter auch Enkel und Urenkel, an der Gedenkveranstaltung teil. (Siehe Bild links).

 

Dankeschön allen Helfern und Spendern

 

Die Veranstaltung gab mir Gelegenheit, vielen Menschen herzlich „Danke“ zu sagen. Dank gebührt den Spendern und Stolperstein-Paten, die es finanziell möglich machen, auf diese Art der Nazi-Opfer zu gedenken. Jeder Stolperstein kostet 120 Euro. Zu danken ist der Eschweiler Stadtverwaltung, die engagiert und unbürokratisch die Voraussetzungen für die Verlegung schafft. Die Stadt Eschweiler unterstützt die Recherche der Lebensdaten von Eschweiler Opfern des nationalsozialistischen Regimes und das Verlegen der Stolpersteine. Der Dank gilt besonders der Abteilung Straßenraum und Verkehr und den Mitarbeitern der Wirtschaftsbetriebe Eschweiler, die bereits am Tag vor der Aktion nach den teilweise zentimetergenauen Vorgaben des Künstlers die Löcher in den Bürgersteigen ausheben, in die Gunter Demnig dann die Gedenksteine einfügt (siehe Foto).

 

Auch den Mitgliedern des Arbeitskreises „Stolpersteine gegen das Vergessen“ ist Dank zu sagen, vor allem Josef Kreies von den Eschweiler Naturfreunden, der die Spenden verwaltet, und Pfarrer Wolfgang Theiler, der gemeinsam mit mir die Schicksale der NS-Opfer recherchiert hat und am Tag der Verlegung abwechselnd mit mir in kurzen Ansprachen die Lebens- und Leidenswege dieser Menschen schilderte. Der „Arbeitskreis Stolpersteine gegen das Vergessen“ besteht aus engagierten Eschweiler Bürgern, Kommunalpolitikern und Mitarbeitern der Stadtverwaltung, die dort ehrenamtlich tätig sind.

 

15 Stolpersteine an neun Verlegestellen

 

Verlegt wurden am 11. Juni 15 Stolpersteine an neun Verlegeorten. Hier eine Übersicht mit Links zu den einzelnen Personen:

Portal der Kirche St. Peter und Paul am Markt - 1 Stein für Pfarrer Friedrich Dinstühler

Indestraße 117 (früher Judenstraße 6) - 5 Steine für die Familie Przyrowski: Samuel Przyrowski, seine Frau Martha Przyrowski geborene Hermann, die Tochter Regina Przyrowski sowie die beiden Söhne Heinz und Rudolf Przyrowski.

Kochsgasse 3 - 1 Stein für Josef Erkelenz

Odilienstraße 40 (früherer Eingang zum Kreispflegehaus) - 1 Stein für Regina Kaufmann

Marienstraße 20 - 1 Stein für Johann Raith

Marienstraße 12 -3 Steine für Leah und Hermann Moses, sowie für Sara Sophie Friedlaender

Bergrather Straße 29 - 1 Stein für Peter Lenz

Patternhof 13 (früher Patternhof 18) - 1 Stein für Josef Mohren

Dürener Straße 371 - 1 Stein für Kurt Dietz.

 

Mit der Aktion vom 11. Juni, der vierten in Eschweiler nach 2008, 2011 und 2014, ist die Zahl der in Eschweiler verlegten Stolpersteine auf 57 gestiegen. Die Stolpersteine sind das bekannteste, aber natürlich nicht das einzige Werk des Künstlers Gunter Demnig. Der 1947 in Berlin geborene Künstler studierte in Berlin und Kassel, seit 1985 lebt er in Köln. Sein Atelier ist im Kunstzentrum Signalwerk des ehemaligen Bahnhofs Frechen bei Köln. Für seine Arbeit wurde er vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland, mit dem Rheinlandtaler und in diesem Jahr mit dem Eugen-Kogon-Preis. Das Bild links (Foto: Kurt Manthey, Geschichtsverein) zeigt Demnig mit der Stolperstein für Regina Kaufmann bei der Verlegung am 11. Juni.

Friedhelm Ebbecke-Bückendorf 

 

 

Zuletzt geändert am: 12 Jun 2015 um 16:15:48

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